von Vera Bender
Am Dienstagabend war in der Tagespflege in Burladingen sprichwörtlich „alles Käse“. Zumindest der thematische Vortrag für die Landfrauen der Region: „Käse aus Baden-Württemberg – Bestes aus Milch“ wollten sich viele Frauen nicht entgehen lassen. Das Käseseminar von Monika Schnez aus Ravensburg war deshalb schnell ausgebucht, wie die Burladinger Ortsvorsitzende Annette Riehle erfreut feststellte.
Was sich nachträglich fast schon als „Aprilscherz“ entpuppte, da der Vortrag eigentlich schon am 1. April 2020 geplant war, wurde laut Riehle schließlich doch noch ein voller Erfolg. Sie und ihre Stellvertreterin Marlies Freudemann wurden im Anschluss zudem von 19 anwesenden Wahlberechtigten wieder in ihren Ämtern bestätigt. Die Wahlen für den Ortsverband Burladingen leitete die Kreisvorsitzende des LandFrauenverbands Zollernalb, Waltraud Kostanzer.
Und nicht nur sie war am Dienstag in den Räumen der Tagespflege am Marktplatz zugegen, sondern auch Landtagsabgeordnete Cindy Holmberg von den Grünen und Burladingens Bürgermeister Davide Licht erfuhren an diesem Abend etwas mehr über das schmackhafte Milcherzeugnis. Und bei eben jenen gibt es große Unterschiede, verdeutlichte LandFrau und Bäuerin Monika Schnez.
Das fängt für den Verbraucher schon beim Einkauf an. Denn obwohl es beim Discounter sehr gute Molkereiprodukte gibt, so drücken diese Konzerne bei den Molkereien derart den Preis, dass einerseits viel weniger Geld beim einzelnen Milchbauern ankommt und andererseits beispielsweise bei Fruchtjoghurts ein Teil der Früchte durch günstigen Zucker ersetzt wird. Der eindeutige Rat der Landwirtin lautete deshalb, Markenprodukte zu kaufen.
Man befasste sich mit der eher zufälligen Entdeckung und Zubereitung von Käse durch Lab oder Milchsäurebakterien vor tausenden von Jahren. Die unterschiedlichen Sorten vom Frischkäse über Weich- und Hartkäse zum Schnittkäse wurden nicht nur theoretisch behandelt, sondern gleich verkostet.
Milchbäuerin Monika Schnez aus Ravensburg referierte vor den Burladinger Landfrauen über Käse. Mitte: Die Kreisvorsitzende Waltraud Kostanzer (rechts) und Bürgermeister Davide Licht beglückwünschen Marlies Freudenmann und Annette Riehle (von links) zur Wiederwahl
Wer bis dato kein Käseliebhaber war, wurde spätestens jetzt überzeugter Käsetester. Die verschiedenen Rezepte zur Zubereitung von Frischkäsevariationen oder Käsesalat wurden zur Begeisterung der Zuhörerinnen gleich mitgeliefert.
„Käse machen ist eine Kunst“, verdeutlichte die Fachfrau in ihrem Vortrag. Sie erläuterte zudem den Fettgehalt in den verschiedenen Käsesorten, der sich immer auf die Trockenmasse bezieht. Und so hat ein 30-prozentiger Edamer am Ende eigentlich nur etwa einen Fettgehalt von 16 Prozent und auch Speisequark hat absolut gesehen statt der angegebenen 20 Prozent Fett letztlich nur fünf.
Dafür enthält das Milchprodukt lebensnotwendiges Vitamin D und außerdem viel Kalzium, welches der menschliche Körper nicht selbst bilden kann und die Knochen stärkt. „Je härter der Käse, umso mehr Kalzium enthält er“, erläuterte Schnez. Also ran an den Käse, der tatsächlich „den Magen schließt“, da er aufgrund des hohen Eiweißgehaltes sättigt.